Das THCP Cannabinoid

Wenn du dich für Cannabis und seine Wirkungen interessierst, weißt du wahrscheinlich, dass THC die Hauptpsychoaktive Verbindung in der Pflanze ist. Aber wusstest du, dass es ein anderes Cannabinoid gibt, das 33-mal stärker ist als THC? Es heißt THCP und wurde 2019 von einem Team italienischer Forscher entdeckt. Hierzulande wird THCP in Kiosken oder von Online-Händlern vertrieben.

Was ist THCP?

THCP steht für Tetrahydrocannabiphorol und ist eines der 150 Phytocannabinoide, die natürlich in Cannabis vorkommen. Phytocannabinoide sind Substanzen, die die Wirkung von Endocannabinoiden nachahmen, die von unserem eigenen Körper produziert werden und verschiedene Funktionen wie Stimmung, Schmerz, Appetit und Gedächtnis regulieren.

Was THCP so besonders macht, ist, dass es eine längere Kohlenstoffkette als THC hat, was bedeutet, dass es stärker an die Cannabinoid-Rezeptoren in unserem Gehirn und Körper binden kann. Diese Rezeptoren sind Teil des Endocannabinoid-Systems, das für die Vermittlung der Wirkungen von Cannabinoiden verantwortlich ist.

Entdeckung des THCP Cannabinoids

Die Forscher fanden heraus, dass THCP eine sehr hohe Affinität sowohl für CB1- als auch für CB2-Rezeptoren hat, die an psychoaktiven und entzündungshemmenden Wirkungen beteiligt sind. Tatsächlich ist das THCP Cannabinoid bis zu 10-mal aktiver als THC an CB2-Rezeptoren und bis zu 63-mal aktiver als THC an CB1-Rezeptoren

Das bedeutet, dass THCP eine viel stärkere und länger anhaltende Wirkung als THC haben könnte, selbst bei niedrigen Dosen. Allerdings gibt es nicht viel Beweise für die tatsächlichen Effekte von THCP beim Menschen. Deshalb wissen wir nicht genau, wie THCP unsere Stimmung, Kognition, Wahrnehmung oder unser Verhalten beeinflussen würde.

Einige Wissenschaftler spekulieren, dass THCP ein Vollagonist von CB1-Rezeptoren sein könnte, was bedeutet, dass es sie vollständig und ohne Grenze aktivieren kann. Das ist anders als THC, das ein partieller Agonist ist und sie nur teilweise und bis zu einem bestimmten Punkt aktivieren kann. Vollagonisten sind in der Regel potenter und gefährlicher als partielle Agonisten, da sie schwere Nebenwirkungen wie Angst, Paranoia, Psychose oder sogar Tod verursachen können.

Risiken

Einige synthetische Cannabinoide, die künstlich hergestellte Substanzen sind, die die Wirkung von natürlichen Cannabinoiden nachahmen, sind ebenfalls Vollagonisten von CB1-Rezeptoren. Diese Substanzen werden oft in illegalen Produkten wie Spice oder K2 gefunden, die als Kräuterräucherwerk oder legale Rauschmittel vermarktet werden. Diese Produkte sind jedoch sehr schädlich und süchtig machend und wurden mit vielen Fällen von Überdosierung und Todesfällen in Verbindung gebracht.

Chancen

Andererseits könnte THCP auch ein therapeutisches Potenzial für bestimmte Erkrankungen haben, die hohe Dosen von Cannabinoiden erfordern. Zum Beispiel könnte THCP nützlich sein für die Behandlung von chronischen Schmerzen, Entzündungen, Epilepsie oder Krebs. Allerdings ist mehr Forschung nötig, um die Sicherheit und Wirksamkeit von THCP für medizinische Zwecke zu bestätigen.

Das THCP Cannabinoid ist eine faszinierende Entdeckung, die unser Verständnis von Cannabis und seinen Wirkungen herausfordert. Es zeigt, dass es noch viel zu lernen gibt über diese komplexe Pflanze und ihre vielen Verbindungen. Es unterstreicht auch die Notwendigkeit für mehr Regulierung und Standardisierung von Cannabisprodukten, insbesondere für medizinische Zwecke.

Schlusswort

Abschließend möchten wir betonen, dass dieser Blogpost als Informationsquelle dient und nicht als Aufforderung oder Befürwortung des Konsums von THCP. Jeder einzelne Leser trägt die Verantwortung für sein eigenes Handeln und sollte sich bewusst sein, dass der Gebrauch von psychoaktiven Substanzen Risiken mit sich bringen kann.